Autorenportrait
Hilde Domin (geb. Löwenstein), 27. 7. 1909 Köln - 22. 2. 2006 Heidelberg. D., Tochter eines jüdischen Rechtsanwalts, studierte zunächst Jura, dann Wirtschaftstheorie, Soziologie und Philosophie in Heidelberg, Berlin, Rom und Florenz und promovierte hier - sie hatte Deutschland 1932 verlassen - 1935 über ein Thema zur Staatstheorie der Renaissance. Über England (1939) ?oh sie in die Dominikanische Republik (1940-54), wo sie als Übersetzerin, Fotogra?n und Mitarbeiterin ihres Mannes, des Archäologen und Philologen Erwin Walter Palm, arbeitete und aus Dankbarkeit gegenüber dem Land, das ihr Asyl gewährte, den Namen Domin annahm. 1954 kehrte sie über die USA nach Deutschland zurück und ließ sich in Heidelberg nieder. D. wurde im Exil zur Lyrikerin. Sie beschrieb diesen Vorgang als zweite Geburt, als Heimkehr in das Wort. Die Stationen des Exils spiegeln sich in den stark autobiographisch geprägten Texten wider. Die Bildlichkeit der Gedichte D.s und die Leichtigkeit und Einfachheit ihrer Sprache verweisen auf ihre Vorbilder, die ital. und span. Symbolisten und Surrealisten (Jorge Guillén, Federico García Lorca, Giuseppe Ungaretti). Diese Eigenschaften verbinden sich mit Konzentration, sprachlicher Ökonomie und Genauigkeit in einem fortschreitenden Prozess der Verknappung. Die lyrische Produktion wird begleitet von poetologischen Re?exionen und autobiographischen Schriften. In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (UB 17664.) - © 2001, 2006 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart.
Leseprobe
InhaltsangabeUnter Akrobaten und Vögeln Gedichte: Nur eine Rose als Stütze - Wo steht unser Mandelbaum - Aufbruch ohne Gewicht - Wie wenig ich nütze bin - Wen es trifft - Haus ohne Fenster - Es kommen keine nach uns - Knospe - Unaufhaltsam - Indischer Falter - Warnung - Flut - Letzte Mitteilung - Mit leichtem Gepäck - Rückkehr der Schiffe - Lieder zur Ermutigung - Lyrik - Einhorn - Von uns - Köln - Rückwanderung - Wer es könnte - Das Gefieder der Sprache - Es knospt - Nicht müde werden - Ars longa - Ich will dich - Drei Arten Gedichte aufzuschreiben - Das ist es nicht - Graue Zeiten - Ecce Homo - Sisyphus 1967 - Nach dem Fernsehbericht: Napalm Lazarett - Zur Interpunktion - Abel steh auf - Wort und Ding - Geburtstage Prosa: Das zweite Paradies. Roman in Segmenten - Das Cognacglas - Das zweite Paradies - Autodafé Theorie: Wozu Lyrik heute? Dichtung und Leser in der gesteuerten Gesellschaft - 10 erprobte Mittel zur Verhinderung des Fortschritts und zur Förderung eines Unmenschen-Nachwuchses (plus ein Gegenmittel als Zugabe)
Inhalt
Unter Akrobaten und Vögeln Gedichte: Nur eine Rose als Stütze - Wo steht unser Mandelbaum - Aufbruch ohne Gewicht - Wie wenig ich nütze bin - Wen es trifft - Haus ohne Fenster - Es kommen keine nach uns - Knospe - Unaufhaltsam - Indischer Falter - Warnung - Flut - Letzte Mitteilung - Mit leichtem Gepäck - Rückkehr der Schiffe - Lieder zur Ermutigung - Lyrik - Einhorn - Von uns - Köln - Rückwanderung - Wer es könnte - Das Gefieder der Sprache - Es knospt - Nicht müde werden - Ars longa - Ich will dich - Drei Arten Gedichte aufzuschreiben - Das ist es nicht - Graue Zeiten - Ecce Homo - Sisyphus 1967 - Nach dem Fernsehbericht: Napalm Lazarett - Zur Interpunktion - Abel steh auf - Wort und Ding - Geburtstage Prosa: Das zweite Paradies. Roman in Segmenten - Das Cognacglas - Das zweite Paradies - Autodafé Theorie: Wozu Lyrik heute? Dichtung und Leser in der gesteuerten Gesellschaft - 10 erprobte Mittel zur Verhinderung des Fortschritts und zur Förderung eines Unmenschen-Nachwuchses (plus ein Gegenmittel als Zugabe)